Die Teekanne als Möbelstück

Verleihung des Kölner KeramikPreis 2012 auf dem 29. Kölner Keramikermarkt

Die Juroren für die Verleihung des Preises für Gefäßkeramik unter dem Motto „Tea for 1, 2, 3, …“ sind bei schönstem Sommerwetter so richtig in´s Schwitzen gekommen. Nicht etwa wegen der herrlichen, sommerlichen Temperaturen um 25 Grad, sondern angesichts der vielfältigen, hervorragenden Ergebnisse der Teilnehmer des Kölner Keramikermarktes die an diesem Wettbewerb teilgenommen haben.

 

Preisträger Kölner Keramikermarkt 2012 - Kölner KeramikpreisWeit über 3 Stunden dauerte die schwierige Entscheidungsfindung der Jury, die sich aus der Direktorin des Langerweher Töpferei-Museums Dr. Kirsten Maaß, Christoph Hasenberg von der Staatl. Fachschule für Keramikgestaltung Höhr-Grenzhausen und Jürgen Havekost als Preisträger des letzten Jahres zusammengesetzt hat. Die hohe Qualität der Ausstellungsstücke – handwerklich wie kreativ – war hier die erfreuliche Hürde für die Juoren.

 

Dominierend in der Keramik war in diesem Jahr - unabhängig von einander - das „Mixed Media“. Hier wurden verschiedene Materialien, schön und intelligent miteinander verknüpft, wodurch neue Dimensionen entstanden sind.

 

Katrin Böning 1. Preis Kölner Keramikermarkt 2012Die Kölner Keramikerin Katrin Böning hat das Kunststück geschafft, eine Teekanne als Möbelstück zu kreieren, so dass es vollständig in den Lebensalltag integriert ist.

 

Die bekennende Teetrinkerin hat ein Regal nebst Teekanne und Tassen entworfen, das seinerseits wiederum als Stövchen fungiert.

 

„Das Möbel und die Keramik sind sozusagen in einer Gebrauchseinheit verschmolzen… “ wertet die Jury vielsagend. Dieses handwerklich ausgereifte Stück besticht durch seine ungewöhnliche Formgebung und einem guten Verhältnis zur Glasur (Seladon).

 

Den Keramikexperten war dies der erste Preis wert, der mit 1.000 Euro dotiert ist und – wie alle anderen Preise auch - von den Handwerkskammern Köln, Düsseldorf und Aachen gestiftet wurde.

 

Christine Riemann | 2. Preis Kölner Keramikermarkt 2012Den zweiten Preis mit 500 € erhielt Christiane Riemann aus Frankfurt für eine feine Teekanne mit fast ziselierten Strichen, von Haarpinseln gezogen, im bauchigen Stil der 50-er Jahre. Eine zusätzliche und besondere Note erhält das Ensemble durch den sorgfältig, aus Baumwolle gehäkeltem Rand des Keramiktabletts.

 

Kirsten Diez-Reinbeck | 3. Preis Kölner Keramikermarkt 2012Eine richtige „Teaparty“ hat Kirsten Diez-Reinbeck aus Solingen mit ihren feinen Teedosen veranstaltet. Fundstücke aus Porzellan zieren jeweils den Deckel und lassen die längst vergangene Zeit der Teaparty wieder auferstehen. Die Jury ist sich hier einig, dass „… der kostbare Tee darin würdevoll aufbewahrt und präsentiert wird“. Anders lässt sich das auch nicht sagen.

 

Erstaunt war die Direktorin des Langerwehers Museum über die Anzahl mit dieser hohen Qualität der Objekte. „Die Teilnehmer arbeiten ein halbes Jahr speziell auf diesen Wettbewerb hin“ erklärt Petra Goepen-Mihlan, ehrenamtliche Organisatorin des Kölner Keramikermarktes. „Seit wir jedes Jahr ein neues Kreativthema ausloben, werden die Ergebnisse immer besser und kreativer, zumal die Keramiker Ihre Kreationen anschließend in Ihr ständiges Programm aufnehmen.“

 

Seit nunmehr fast 3 Jahrzehnten treffen sich die Keramiker in Köln auf dem Apostelnkirchplatz, um ihre neueste Keramik-Kunst zu präsentieren.

 

Für eine seit Jahren stetig steigende Qualität auf dem Keramikermarkt in Köln, sorgten nationale Keramiker und Künstler wie Uta K. Becker, Sabine Kratzer und auch internationale Künstler wie German Gorriz aus Spanien, der im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder in Köln dabei sein will.

 

Die Besucher haben ein ausgewogenes, breites Programm von Porzellan, Raku, Holz- und Rauchbrand vorgefunden. Von Kunst- über Designobjekte bis hinzu hervorragenden Gartenkeramiken war für Jeden etwas Einzigartiges zu entdecken.